Die Spendenbrücke sagt Goodbye!

Die Spendenbrücke sagt Goodbye!

16. November 2023

Um gleich mit der Tür ins Haus zu fallen: Das Projekt Spendenbrücke geht zu Ende. Aber es ist nicht vorbei! Denn was wir gemeinsam auf die Beine gestellt haben, bleibt. Und das ist eine ganze Menge.  

Als am 24.02.2022 Putins Truppen die Ukraine überfallen haben, stand die Welt, zumindest die westliche, einen Moment still vor Entsetzen. Ein Angriffskrieg! Keine tausend Kilometer von uns entfernt. Plötzlich war das Grauen ganz nah. Kurzerhand wurde von tentaja ein großer Teil des Hangar 1 zur Verfügung gestellt und mit Unterstützung der DLRG LV Berlin etwas losgetreten, das niemand sich hätte vorstellen können.

Die Spendenbrücke leuchtete  vom ersten Tag an.Sie war für viele die Möglichkeit, der eigenen Ohnmacht zu begegnen, aufzustehen und deutlich zu zeigen: Wir lassen die Ukraine nicht allein! Berlin ist solidarisch!  

Vom ersten Tag an strömten Menschen in den Hangar, entweder beladen mit Sachspenden oder ausgerüstet mit Elan und Einsatzfreude, um diese Spenden zu verarbeiten. Die Spendenbrücke Ukraine war anfänglich 12 Stunden täglich, 7 Tage die Woche geöffnet und wir waren echt überwältigt von der großen Hilfsbereitschaft. Über in Berlin lebende Menschen aus der Ukraine konnten wir schnell Kontakte zu zukünftigen Partnerorganisationen aufbauen. Bereits am 23.03.22 fuhr der erste LKW mit achtundzwanzig Paletten an Spenden in die Ukraine.

Die Spendenbrücke erlangt Weltruhm! 😉

Gerade in den ersten Monaten hat die Spendenbrücke viel Aufmerksamkeit in der Politik und den Medien erfahren: von Berlin bis in die USA, von Estland bis Japan. Wir sind also „weltberühmt“! 😉

Die Spendenbrücke hat sich sehr dynamisch entwickelt und mit Geschäftsführer Michael Elias wurde sie Teil des Berliner Krisenstabs. Wir belieferten täglich die Ehrenamtlichen, die am Hauptbahnhof, Südkreuz und ZOB die Geflüchteten mit Hygieneartikeln, Lebensmitteln und Tierfutter versorgten. Zusätzlich verteilten wir Spenden an diverse Unterkünfte für Geflüchtete.

In der Ukraine setzten wir unseren Fokus auf die Unterstützung von Binnenvertriebenen, Waisenhäusern, Kinder- und Jugendeinrichtungen, Seniorenheimen, sowie Menschen, die die Kriegsgebiete nicht verlassen konnten oder wollten. Zusätzlich haben wir den Zivilschutz bei den Evakuierungen mit Fahrzeugen und Hilfsgütern unterstützt. Immer im engen Austausch mit unseren Kooperationsorganisationen, um die tatsächlichen Bedarfe zu klären. Auf Augenhöhe und nach dem Motto: Von Menschen für Menschen!  

Die Menschen in der Ukraine machten immer wieder deutlich: “Was ihr in Berlin macht, ist überlebenswichtig! Neben der praktischen Unterstützung mit Spenden tut es gut, zu wissen, dass unser Land nicht alleine steht.”

Das gewonnene Know-how, unsere Kontakte und  Erfahrungen werden wir deswegen weiterhin unserem Netzwerk zur Verfügung stellen.

In den vergangenen zwanzig Monaten haben wir unglaublich viel gelernt und uns stetig professionalisiert. Könnt ihr euch noch an die ersten Wochen erinnern? Wie chaotisch es ablief? Und doch hat alles funktioniert, denn alle waren so bereit zu helfen.

Eine absolut starke Leistung, die nur gemeinsam mit Euch möglich war. Eine Leistung, auf die wir alle sehr stolz sind.

Die Spendenbrücke wäre ohne euch nur ein Gerüst! Wir haben lediglich für die Infrastruktur gesorgt. Mit Leben, Liebe und Licht habt ihr – unsere unzähligen helfenden Hände – sie gefüllt.  

Wie viele andere Organisationen sieht auch die Spendenbrücke den deutlichen Rückgang an Spenden. Der Fokus müsste jetzt auf Geldspenden gelegt werden, um Hilfsgüter zu beschaffen.  Um weiter sinnvoll wirken zu können,. wären größere Investitionen nötig.. Doch das folgt nicht mehr dem Grundgedanken unserer Initiative, sondern verschmilzt zu sehr mit der wichtigen Arbeit etablierter Hilfsorganisationen.  Auch dies sind  Gründe, aus denen wir uns entschieden haben, das Projekt Spendenbrücke zu beenden.  

Wir bedanken uns von ganzem Herzen bei allen, die uns in dieser Zeit unterstützt und dieses Projekt überhaupt erst möglich gemacht haben  und werden die gemeinsame Zeit nie vergessen!  

Eure Sarah, Lena und Ralf  

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